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News | 30.09.2019 

70 Jahre Pioniergeist

Kundenbedürfnisse vorhersehen, analysieren und lösen – und das aus einem inneren Antrieb heraus, der geprägt ist von Leidenschaft und Pioniergeist. Im Familienunternehmen THIMM ist das seit 70 Jahren an der Tagesordnung. Wie können Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen immer wieder aufs Neue für Verpackungslösungen und Distributionskonzepte für Waren begeistert werden? Wie können Verpackungen, Maschinen und Konzepte erfolgreich weiterentwickelt werden? Hierfür braucht es einerseits findige, kreative Köpfe im Unternehmen und andererseits mutige Umsetzer, die sich an Neues heranwagen und kein Risiko scheuen.

Erste Rotationsstanze in Deutschland

Ohne die Weiterentwicklung der Technik und den Einsatz neuer Maschinen ist in der Wellpappenindustrie eine Weiterentwicklung der Verpackungen und eine bessere sowie schnellere Erfüllung der Kundenwünsche kaum denkbar. Verpackungen müssen zum Beispiel gestanzt werden. Aber ist da nicht Optimierungspotenzial vorhanden? Das hat THIMM sich schon vor vielen Jahren gefragt und beispielsweise als erstes Unternehmen in Deutschland eine United-Rotationsstanze für damals 3,5 Millionen DM installiert. Das war Ende 1997 und ein bahnbrechendes Ereignis. Rotationsstanzen waren seinerzeit die modernsten Stanzen, die es auf dem internationalen Markt gab. Die Maschine verfügte auch über eine neuartige Antriebstechnik, die die vollautomatische Abpackung bis hin zur Palette gewährleistete. Schon nach kurzer Anlaufzeit war die Stanze voll ausgelastet. Ein Beweis für den enormen Marktbedarf und die permanente Kundenorientierung.

Kunden im Fokus

Den Kunden im Fokus

Was 1997 eine einzelne Maschine war, das war in 2013 ein gesamtes Logistik-Konzept, das noch heute einmalig in der Branche ist. Am Standort Duisburg arbeiten drei Unternehmen räumlich ganz eng zusammen, sozusagen „Tor an Tor“: THIMM, Logistiker Schnellecke und die Audi AG. THIMM stellt dort auf 8.000 Quadratmetern Großladungsträger aus verschiedenen Materialkombinationen her. Diese werden über interne Transportwagen direkt Schnellecke übergeben, dort befüllt und anschließend versendet. Bis zu zwölf verschiedene Größen der Großladungsträger werden hier taktgenau bereitgestellt. Die Vorteile dieses Konzeptes liegen auf der Hand: Die Verpackungen können für den Kunden just in time bereitgestellt werden. Darüber hinaus entfällt die Lagerhaltung auf Kundenseite. Und durch die räumliche Nähe ist kein LKW-Verkehr mehr nötig. Das reduziert Emissionen und leistet einen Beitrag zum Umweltschutz. Michael Weber, Leiter Corporate Marketing bei THIMM: „Unser Tor-an-Tor-Konzept und die enge Zusammenarbeit zwischen Verpackungshersteller, Logistiker und Automobilhersteller ist eine echte Pionierleistung. Es beweist einmal mehr, dass THIMM bereit ist, mit Kunden und Partnern Neues zu wagen.“

Vorreiter im Qualitätsmanagement

Vorreiter im Qualitätsmanagement

Kunden möchten aber nicht nur schnell und kostengünstig beliefert werden, die Verpackung muss – je nach Branche und Produkt – auch vielfältige Qualitätskriterien erfüllen. THIMM hat dies früh erkannt und war schon in der Vergangenheit Vorreiter in Sachen Qualitätsmanagement. Der Verpackungsspezialist hat beispielsweise im Jahr 1990 als erstes Wellpappeunternehmen gemäß den Richtlinien der Qualitätsnorm „Ford Q101 [1]“ produziert.

Auch 1991 markierte wieder einen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte: Der Verpackungsspezialist wurde als erstes Wellpappeunternehmen in Deutschland nach DIN ISO 9000 zertifiziert. Heute sind europaweit alle THIMM-Werke mindestens nach DIN ISO 9001:2015 zertifiziert bzw. erfüllen den BRC [2] Global Standard in der Kategorie „High Risk“. Das macht das Familienunternehmen seither zu einem verlässlichen und ehrgeizigen Partner. Michael Weber: „Durch die frühzeitige Implementierung und Anwendung der Qualitätsmanagementsysteme und weiteren Managementstandards konnte sich THIMM über die Jahre in die richtige Richtung entwickeln, effizient handeln und für die Kunden stets Verpackungen auf höchstem Qualitätsniveau produzieren. Möglich wird dies einerseits durch ein konstant hohes Qualitätsbewusstsein unserer Mitarbeiter und andererseits durch laufende Zertifizierungen, die bei uns in ein modernes Qualitätsmanagement eingebettet sind. Ohne unser heutiges Integriertes Managementsystem (bestehend aus QM, BRC Global Standard, FSC®, Energie, Umwelt sowie Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz) könnten wir zum Beispiel anspruchsvolle Verpackungen für den Lebensmitteldirektkontakt wie Verpackungen aus foodWave® nicht produzieren.“

Innovative Verpackungen für den Lebensmitteldirektkontakt

Innovative Verpackungen für den Lebensmitteldirektkontakt

foodWave® ist eine Wellpappsorte, die für feuchte oder fettende Lebensmittel geeignet ist. War es vor einigen Jahren noch undenkbar, Tiefkühlprodukte, Teig- oder Backwaren direkt in Wellpappe zu verpacken, zu transportieren und sogar zu erhitzen, so bietet THIMM mit der foodWave® nun die optimale Lösung. Die innovative Verpackung besteht zu 100 Prozent aus Frischfasern und wird unter streng hygienischen Produktionsbedingungen in einem nach BRC-Standard zertifiziertem Werk unter Einsatz von Stärkeleim produziert. Eine biobasierte Beschichtung macht es möglich, die Verpackung auch für feuchte oder fettende Produkte einzusetzen. Dank der besonders guten konstruktiven Eigenschaften können nahezu alle Verpackungsformen umgesetzt und flexibel auf das Einsatzgebiet angepasst werden. THIMM hat damit als Vorreiter in der Branche eine nachhaltige und gesundheitlich unbedenkliche Alternative zu Verpackungen aus Kunststoff oder Aluminium entwickelt, die vollständig recycelbar ist.

Revolution im Druck: ThimmColor®

Wer bei Verpackungen aus Wellpappe aber nur an braune Kartons denkt, der irrt. THIMM erkannte schon früh, dass Verpackungen neben Transport und Schutz auch eine Informations- und Kommunikationsfunktion besitzen. So sind bedruckte Verpackungen heute aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. THIMM bietet seinen Kunden aktuell eine breite Palette an Druckverfahren: Von der Flexo-Preprint-Technologie über den Flexo-Direktdruck bis hin zu Offsetdruck und Digitaldruck ist alles möglich. Doch der Reihe nach. Angefangen hat die Erfolgsgeschichte im Druck mit der Erfindung von ThimmColor®, das 1977/78 den Druck revolutionierte. ThimmColor® bezeichnet ein patentiertes Flexo-Preprint-Verfahren für hochwertig vorbedruckte Verpackungen. Die Druckmaschine hat einen sogenannten „Belt“, ein Band aus einer speziellen Kunststofffolie. Dieser kann über zwei Walzen gespannt werden, die untereinander in der Distanz verstellbar sind. Dadurch kann der Belt erstens schnell gewechselt werden und zweitens unterschiedlich lang sein, sodass Drucklängen bis 4,55 Meter möglich werden.

1981 war es dann Zeit für den ersten Druck-Weltrekord: THIMM präsentierte den damals größten Rotationsdruck der Welt mit einer Größe von 2,40 auf 3,14 Meter. 1997 gelingt dem Verpackungsspezialisten der nächste Weltrekord: Innerhalb von 24 Stunden wurden im Dreischichtbetrieb 250.000 Quadratmeter Papier bedruckt, eine Fläche so groß wie 35 Fußballfelder. Damit konnten 24 unterschiedliche Druckaufträge erledigt werden, die nacheinander gedruckt wurden. THIMM begeistert und gewinnt mit dieser revolutionären Technik neue Großkunden.

Digitaldruckanlage

Zeitalter Digitaldruck

Doch damit nicht genug. Auch heute zeigt das Familienunternehmen, dass es als Marktgestalter ständig auf der Suche nach neuen Technologien ist. 2017 installierte THIMM die erste digitale PageWide Rollenvordruckmaschine T1100S von HP in Deutschland am Standort in Ilsenburg im Harz. Kleine Auflagen in unterschiedlichsten Formaten, individuelle und personalisierte Kundenansprache, eine starke Bindung der Verbraucher an die Marke, agile Prozesse sowie kurze Reaktions- und Lieferzeiten – das sind die Trends, die auch in der Verpackungsindustrie immer stärker nachgefragt werden. THIMM setzt durch die rund 15 Millionen Euro hohe Investition in die digitale Rollenvordruckmaschine neue Maßstäbe, um diese Entwicklungen aktiv mitzugestalten. Michael Weber: „Dank des innovativen Multi-Lane-Druckverfahrens stehen uns völlig neue Anwendungsmöglichkeiten offen. Die Papierrollen lassen sich in individuelle Bahnen aufteilen. Dadurch können unterschiedliche Druckaufträge in verschiedensten Formaten und Losgrößen parallel produziert werden. Dies verleiht uns ein hohes Maß an Flexibilität, Effizienz und Wirtschaftlichkeit.“

Die Anlage verfügt über eine Arbeitsbreite von 2,80 Meter und erreicht Geschwindigkeiten bis zu 30.600 m²/h. Gedruckt wird mit wasser- und pigmentbasierten CMYK-Farben, die bestens für den Einsatz im Bereich der Fast Moving Consumer Goods (FMCG) geeignet sind. „Mit einer nativen Auflösung von 1.200 Punkten/Zoll erreichen wir eine erstklassige Qualität, die auf gleichem Niveau mit dem Offsetdruckverfahren liegt. Dabei kann eine große Bandbreite an Papieren verwendet werden; von Recyclingprodukten bis hin zu gestrichenen Frischfaserpapieren, mit einem Gewicht von 80 bis 400 g/m². Automatisierte Auf- und Abwickler sowie In-Line Befeuchter und In-Line Lackierung machen die Anlage einzigartig in ihrer Ausstattung“, so Weber weiter. Insbesondere für Kunden aus dem stationären Handel sowie dem Versandhandel ergeben sich daraus vielfältige Mehrwerte: Kürzere Vorlaufzeiten in der Bestellung und die variable Auftragsbearbeitung führen insgesamt zu einem beschleunigten Arbeitsprozess und schnellen Lieferreaktionen. Jede Verpackung kann mit einer einmaligen Identität ausgestattet werden, zum Beispiel in Form individueller Werbung auf Paketen im Versandhandel, persönlicher Kundenansprache oder limitierten Editionen. Zusätzlich können spezifische Kennzeichen und Schutzmerkmale wie beispielsweise unsichtbare Codierungen angebracht werden, um die Produkt- und Markensicherheit zu erhöhen. Neben großvolumigen Aufträgen sind auch kleinste Auflagen kosteneffizient realisierbar. Dies bietet sich hervorragend für tagesaktuelle Displays und Verkaufsdekorationen oder saisonale Verkaufskampagnen an.

Unsichtbare Datencodes im Druckbild

Unsichtbare Datencodes im Druckbild

Dass sich mit der Digitaldrucktechnologie ganz neue Möglichkeiten bieten, hat auch die Fresh Nuts GmbH, Hersteller von Nussvariationen und Trockenfrüchten mit Hauptsitz in Hamburg, erkannt. Zur Produkteinführung des Meray-Müslis hat THIMM für das Unternehmen ein Display mit unsichtbarem Datencode im Druckbild produziert. Hierbei wurden digitale Wasserzeichen, die für das menschliche Auge unsichtbar sind, auf Topper und Sockel des Displays gedruckt. Diese Datencodes können mit internetfähigen Smartphones mittels Kamera und der kostenfreien App LinkReader ausgelesen werden. Potenzielle Kunden, die Topper oder Sockel scannen, sehen direkt die Informations- und Werbevideos zu dem neuen Müsli. Dadurch kann die Kaufentscheidung am Point of Sale entscheidend beeinflusst werden. Mit derartigen digitalen Wasserzeichen im Druckbild ist Fresh Nuts mit der Marke Meray einer der Vorreiter im ethnischen Markt in ganz Europa. Das Unternehmen zeigt sich begeistert: „Die Zusammenarbeit mit THIMM macht viel Spaß. Es ist ein sehr schnelles, junges und dynamisches Team. Innovationen wie der Digitaldruck braucht auch unser Unternehmen, um den Wandel der Zeit mit zu gehen“, erklärt Tobias Fiehn, Betriebsleiter Fresh Nuts.

Michael Weber Thimm

Und in Zukunft?

70 Jahre Innovationen – 70 Jahre Pioniergeist. Und immer ganz nah dran am Kunden. Bei THIMM spürt man den Spirit eines Familienunternehmens, das immer den Kunden im Fokus hat. Damals wie heute ist THIMM bestrebt, mit der besten Lösung die Bedürfnisse seiner Kunden optimal zu erfüllen und dafür auch mutig unkonventionelle Wege zu gehen. Mehrere Weltrekorde und zahlreiche Pionierleistungen bestätigen dies. Was in den nächsten 70 Jahren folgt? Dazu Michael Weber: „Wir beobachten im Markt einen zunehmenden Individualisierungsgrad, sinkende Stückzahlen und kürzere Lieferslots. Außerdem geht der Trend in Richtung digitale Produktion.“ Man darf gespannt sein, wie THIMM auf diese Marktentwicklungen eingehen wird. Eines ist klar: Auf jeden Fall mit viel Leidenschaft und Pioniergeist.

[1] Zuverlässigkeitstest in der Automobilzuliefererindustrie, Vorläufer der heute bestehenden Normen für die Automobilzuliefererindustrie

[2] Das BRC (British Retail Consortium) definiert die von mehreren Handelsketten als verbindlich festgelegten Standards für Lieferanten von Packmitteln für Lebensmittel (Primär- und Sekundärverpackungen).
 

Quelle: packREPORT 09/2019

THIMM im packReport

packReport Pioniergeist 02/2019
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Valerie Hornig

Valerie Hornig
Referentin Unternehmenskommunikation & Social Recruiting
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