Positionierung zur Packaging and Packaging Waste Regulation

THIMM Positionierung zur Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR)

News | 20.04.2023

Allein in Deutschland sind 522.000 Menschen in der Wertschöpfungskette Papier, Pappe und Karton (PPK) beschäftigt und erwirtschaften einen Jahresumsatz von 93 Milliarden Euro. Als Produzent von Wellpappe und Hersteller nachhaltiger Verpackungslösungen und Displays ist auch die THIMM Gruppe ein Unternehmen dieser Branche und verfolgt langfristige und nachhaltige Ziele, um zu einer klimaneutralen Kreislaufwirtschaft beizutragen. Das Inverkehrbringen und Handeln am Markt wird derzeit durch das deutsche Verpackungsgesetz reguliert. 

In einem Entwurf sieht das EU-Parlament nun eine Anpassung dieses Gesetzes für unsere Branche vor und verfolgt unter anderem das Ziel, negative Umweltauswirkungen von Verpackungen und Verpackungsabfällen zu reduzieren. THIMM begrüßt als Vorreiter für nachhaltige Verpackungslösungen aus nachwachsenden und recycelten Rohstoffen dieses Vorhaben sehr.

Um das Ziel zu erreichen, sollen jedoch Mehrwegverpackungen gegenüber Einwegverpackungen mittels Mehrwegquoten bevorzugt werden. Begründet wird die Bevorzugung von Mehrweglösungen gegenüber hochwertig recycelbaren Kreislaufverpackungen mit dem Argument der Abfallvermeidung. 

Im Entwurf wird jedoch der Fakt vernachlässigt, dass Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton (in unserem Fall Wellpappe) ein vorbildliches Kreislaufprodukt mit einer beispiellosen Recyclingquote sind und somit einen Wertstoff darstellen. 
 
Daher sollten faserbasierte (Einweg-)Verpackungen in der Verordnung mindestens den Mehrweglösungen gleichgesetzt werden, da diese über eine vorbildliche Kreislaufwirtschaft verfügen.   

Die im Entwurf dargestellte Bevorzugung von Mehrweg gegenüber Einweg ist wissenschaftlich nicht belegt. Untersuchungen zeigen auf, dass die Verwendung von Mehrweglösungen nicht pauschal ökologisch vorteilhaft ist. Wiederverwendungsziele sollten nur festgelegt werden, wenn sie technisch machbar, wirtschaftlich vertretbar und umweltverträglich sind. Anstatt einseitiger Mehrwegquoten sollte das tatsächliche Umweltprofil einer Verpackung über deren gesamten Lebenszyklus als Entscheidungsgrundlage dienen.

Wesentliche Zielsetzungen des Verordnungsentwurfs stehen im Widerspruch zueinander und sind in der Praxis nicht miteinander vereinbar. Für viele Unternehmen der PPK-Branche und deren Mitarbeitende wären die Auswirkungen des Entwurfes jedoch enorm oder gar existenziell.

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Michael Burkowski

Michael Burkowski
Head of Sustainable Packaging Solutions
+49 5551 703 815
michael.burkowski@thimm.de